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Die Schwitzhütte |
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Ursprung und Herkunft Die Schwitzhütte ist eine uralte heilige Reinigungszeremonie für Körper, Geist und Seele. Der Ursprung der Schwitzhütte (wie wir sie kennen) liegt bei den Prärie-Indianern Nordamerikas. Bei ihnen ist das Ritual bis zum heutigen Tage lebendig geblieben, auch wenn sie eine von vielen Zeremonien ist, die lange Zeit durch die US amerikanische Regierung aus Gründen der Unterdrückung gesetzlich verboten war. Ähnliche Zeremonien gab bzw. gibt es aber auf der ganzen Welt verteilt. Auch in Europa gab es solche Zeremonien, den meisten aus dem nordischen Raum unter dem Namen "Sauna" bekannt. Und auch diese Arten von "Schwitzhütten" sind damals wohl mehr zeremoniell abgehalten worden als dies heute der Fall ist. Die Zeremonie der Schwitzhütte ist allerdings vom äußeren sowie vom Ablauf nur im Entferntesten mit unserer bekannten Sauna zu vergleichen. Tradition und Stil Das Wissen um Schwitzhüttenzeremonien aus unserem Kulturkreis ist heute leider fast vollständig verloren. Wir sind sehr dankbar, dass unsere indianischen Freunde uns von ihren Zeremonien haben lernen lassen. Bei ihnen hat jeder Stamm, jeder Clan und jede Familie einen eigenen Stil entwickelt. Oft werden wir gefragt in welcher Tradition wir aufgießen. Ich bekam die Schwitzhütten-Traditionen der Crow und Lakota gelehrt, aber sie sind eben indianisch. Es sind sehr gute und heilvolle Zeremonien, aber sie sind sehr stark mit der Natur, der Tradition und dem Wesen der Indianer verwurzelt. Wenn wir hier in Deutschland mit unseren Leuten in der Schwitzhütte sitzen, so können wir unsere eigenen Wurzeln wieder entdecken. Wir haben nun den Kern der indianischen Schwitzhütte genommen und daraus eine etwas abgewandelte Form entwickelt. Viele Dinge sind einfach gut, praktisch, und haben sich über Jahrausende bewährt. Solche Elemente bleiben dann auch so. Es gibt aber auch einiges, das für unseren Kulturkreis oder aus meiner persönlichen Sicht als Schwitzhüttenleiter stimmiger ist. Wir haben unsere keltisch-germanischen Symboliken einfließen lassen, singen unsere Lieder in unserer Muttersprache. Denn auf diesem Wege sind auch wir "Nicht-Indianer" in der Lage unsere Gebete und unsere Kraft aus tiefem Herzen in die Zeremonie fließen zu lassen. So können und sollten wir neugierig und experimentierfreudig einen eigenen Weg wiederentdecken um uns mit den Elementen, Mutter Erde und dem Schöpfer zu verbinden.
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Aufbau der Hütte Die Schwitzhütte besteht im Aufbau aus einem Weidengeflecht, welches in der Form einem Iglu gleicht. Dieses Weidengeflecht wird in mehreren Schichten mit Decken abgedeckt, so dass im Inneren absolute Dunkelheit herrscht. Draußen vor dem Eingang wird ein heiliges Feuer erbaut, indem die Steine erhitzt werden. Die Steine symbolisieren im indianischen Glauben die Knochen von "Mutter Erde" und ebenfalls unsere Ahnen. Sie werden anschließend vom "Feuermann" ins Innere der Schwitzhütte in ein in der Mitte eingelassenes Loch (der Pit) gebracht. Die Teilnehmer sitzen nun im Kreis in der Hütte welche symbolisch den Bauch unserer "Mutter Erde" verkörpert. Nun werden in Begleitung von Trommel, Rassel und Gesang unsere Gebete, Bitten und Danksagungen an den Schöpfer weitergegeben.
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Ablauf
der Zeremonie
Die Zeremonie läuft insgesamt in 4 Runden ab. Nach jeder dieser Runden folgt eine Pause, in der die Tür geöffnet wird, frische Luft herein kommt, neue Steine hereingebracht werden und auch Wasser gegeben wird. Währende der Runden gießt der Schwitzhüttenleiter dann abhängig von der Bedeutung der Runde eine bestimmte Menge Wasser auf die glühenden Steine. Der aufsteigende Wasserdampf reinigt und läutert uns und trägt die Gebete der Teilnehmer hinauf zu unserem Schöpfer.
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In der Schwitzhütte ist alles was der Mensch zum Leben
braucht vertreten:
Somit ist der Kreis geschlossen und der Verbundenheit zu all unseren Verwandten ist Ausdruck verliehen! |
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Jeder ist herzlich dazu eingeladen mit uns
in der Schwitzhütte zu sitzen und auf seine Art mit seinem/n Gott /
Göttern / Schöpfer zu singen, zu beten, oder irgendwie in Kontakt zu
treten. Es gibt absolut keine Dogmen und Pflichten. Niemand soll sich zu
etwas gezwungen fühlen und jeder soll seinen "Gottesdienst"
so vollbringen, wie er/sie es am besten meint. Die Hauptsache ist:
"Man tut es mit Respekt und reinem Herzen!"
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